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Die Beschilderung
vertikal

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In Belgien wurden in den 1920er und 1930er Jahren ähnliche Wegweiser wie in Frankreich aufgestellt. Das hier abgebildete Beispiel stammt aus Hoût-Si-Plout (Esneux). Dieser Grenzstein wurde 2005 von den Gemeindediensten nach einer umfangreichen Renovierung wieder aufgestellt (Foto vom Januar 2023).

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Dieser Eckstein wurde möglicherweise in Péruwelz hergestellt. Er besteht aus Beton, die Hinweisschilder sind aus Emaille auf vulkanischer Lava. Damals wurde nicht erwähnt, dass das Signal in irgendeiner Weise reflektiert wurde, obwohl nach Meinung einiger der Glanz der Emaille in der Nacht helfen konnte. Die Retroreflexion kam nach dem Zweiten Weltkrieg aus den USA zu uns (3M). Bei dieser Technik der Lichtreflexion wurden Mikroperlen verwendet (siehe auch die Registerkarte "Aktuelles", "Besuch der Potters-Fabrik in Fleurus"). Die Technik hat sich sehr stark weiterentwickelt und verwendet heute nicht mehr Mikroperlen, sondern Mikroprismen.
In seinem Archiv besitzt das MuSé Fotos der Rennstrecke von Francorchamps aus dem Jahr 1939, auf der die Wegweiser auf Holzträger gemalt waren.
Ab 1908 gab es internationale Konferenzen zur Vereinfachung und Vereinheitlichung von Straßenschildern (1908: Paris).
Vom 16. bis 30. März 1931 findet in Genf (Liga der Nationen) die Europäische Konferenz über den Straßenverkehr statt. Dort werden sowohl die Formen der Signale als auch einige Piktogramme vorgeschlagen. Für Hinweisschilder "ist die Wahl der Farben freigestellt", Rot wird jedoch verboten.
1968 ist ein entscheidendes Jahr, in dem das Wiener Übereinkommen (Vereinte Nationen) über Straßenverkehrszeichen organisiert wird. Die Unterzeichnerstaaten erklären sich bereit, die Ergebnisse dieses Übereinkommens über die Vereinheitlichung von Straßenverkehrszeichen und -symbolen sowie Straßenmarkierungen umzusetzen. Die Abkommen umfassen Gefahrensignale, Vorschriftssignale (Vorfahrt, Verbot, Pflicht) und Hinweissignale (Information, Richtung, Dienstleistung). Auch Formen und Farben werden festgelegt, allerdings wird es zwischen einigen Ländern Unterschiede bei der Verwendung von Farben geben (grün für die Autobahn in Belgien, blau in Frankreich).
Die Empfehlungen besagten, dass das STOP-Signal mit einem anderen identischen Schild und einer angekündigten Entfernung angekündigt werden kann. Belgien zog es wie Frankreich vor, die Vorankündigung mit einem Dreieck auf der Spitze und einer Entfernung beizubehalten.

Definition:
Die vertikale Beschilderung umfasst alle Schilder, Zeichen, Poller und Markierungen entlang unserer Straßen, Autobahnen und anderer öffentlicher Wege.
Historisch gesehen:
Die Beschilderung, die wir heute kennen, ist das Ergebnis einer langen Entwicklung, die sich aus Anpassungen an die Verkehrsentwicklung, aber auch aus internationalen Überlegungen zu ihrer Vereinheitlichung ergibt. Vor 1900 wurden Verkehrszeichen vor allem von Automobilclubs und großen Automobilmarken (in Frankreich z. B. Michelin und Peugeot) entwickelt. Damals sprach man hauptsächlich von Hinweissignalen, es gab vor allem Textschilder und manchmal auch Schilder mit Zeichnungen, deren Bedeutung länderspezifisch war.

 -Die emaillierten Verkehrsschilder:
Die Herstellung eines emaillierten Verkehrszeichens ist eine Kunst für sich. Es geht nicht nur um die Herstellung eines Schildes, sondern auch um die Kunst und das Beherrschen der Emaillierungstechniken.
Beim Emaillieren werden Emaillepulver auf einem Trägermaterial, in diesem Fall Metall, verarbeitet, um am Ende ein Verkehrszeichen zu erhalten, das den jeweiligen Anforderungen entspricht.
Auf einem Metallblech wurde zunächst eine Oberflächenbehandlung angebracht, um es vorzubereiten. Anschließend wurde die Emaille mithilfe der Schablonentechnik aufgebracht. Die Schablonentechnik war bei der Wiedergabe von Zahlen, Buchstaben oder Symbolen recht klassisch. Die Schablone wurde auf den Metallträger gelegt und ließ das Emaillepulver nur kontrolliert auf die zu behandelnde Oberfläche durch. Das Ganze wurde dann auf 820° erhitzt, um die Emaille auf dem Untergrund zu fixieren. Wenn es mehrere Farben gab, wurde der Vorgang für jede Farbe wiederholt. Übrigens wissen wir, dass die Temperaturen, die für die Fixierung der Glasuren erforderlich waren, je nach Farbe unterschiedlich waren.
Das MuSé besitzt einige emaillierte Straßenschilder, die von vor dem Zweiten Weltkrieg bis in die 50er oder 60er Jahre datiert werden können.
Hier ist ein schönes Beispiel, dessen Herstellerfirma in Lüttich ansässig war (Ets Sacré).

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Achten Sie auf dieses herrliche historische Foto aus dem Jahr 1954, das den Quai Mativa in Lüttich zeigt. Wir können dort ein Straßenschild entdecken, das vor einer Schule warnt.

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Das Symbol auf diesem Signal entspricht den Empfehlungen der Europäischen Konferenz über den Straßenverkehr vom März 1931 in Genf. Es wird auch in dem 1951 von Esso herausgegebenen Carnet international erwähnt. Es scheint, dass die weiße Emaille als erste Schicht auf den Metallträger aufgetragen wurde, danach die blaue.

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Diese Symbolik ist seit 1975 nicht mehr aktuell. Dennoch kommt es vor, dass man diesem Verkehrszeichen noch begegnet, vergessen an der Fassade einer alten Schule. Dieses Foto, das im Dezember 2021 aufgenommen wurde, verdanken wir Didier Vanloock. Beachten Sie den hervorragenden Zustand der Emaille!

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Auch emaillierte Richtungsschilder wurden im gesamten Gebiet eingesetzt. Dieses Schild hat die Besonderheit, dass es auf beiden Seiten bedruckt ist. Auf dem Illustrationsfoto (Zweiter Weltkrieg) sehen wir deutlich die Begründung für diesen doppelseitigen Druck.

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Wiederum wurden diese Signale unter Beachtung der Empfehlungen der Europäischen Konferenz für Straßenverkehr vom März 1931 in Genf hergestellt.

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Auch die Straßenschilder wurden aus Emaille hergestellt.

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Die Platte in der Rue des Rivageois ist flach, die in der Rue Ferrer gewölbt. Wenn man die Reliefs betrachtet, scheint es, dass bei der Herstellung zuerst die blaue Emaille angebracht wurde, danach kam die weiße.

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In der Palette der Glasuren, die für Verkehrszeichen verwendet werden, finden wir Weiß, Blau, Rot und Schwarz.

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-Verkehrszeichen und Retroreflexion:
Retroreflexion ist die Menge an Licht, die von einem Verkehrszeichen zu seiner Quelle zurückgeworfen wird, d. h. zu den Verkehrsteilnehmern (verschiedene Scheinwerfer).
Vor dem Zweiten Weltkrieg war die Retroreflexion bereits ein Thema: So wurde beispielsweise vorgeschlagen, dass Verkehrszeichen auf der Höhe von Autoscheinwerfern angebracht werden sollten. Andererseits war man der Meinung, dass der Glanz der Emaille bei Nacht helfen könnte. Es wurde auch die Verwendung von Glascabochons vorgeschlagen, die mit Bedacht auf dem Schild platziert werden sollten, um die Aufmerksamkeit des Autofahrers zu erregen. Diese Cabochons wurden über ein halbes Jahrhundert lang nicht mehr verwendet, tauchten dann aber wieder auf, z. B. an Straßenrändern, wenn die Aufmerksamkeit des Verkehrsteilnehmers gefordert war.
Retroreflektierende Beschichtungen wurden 1939 in den USA erfunden. Nach Europa kamen sie 1944. Das Prinzip war einfach: Eine durchsichtige Kunststofffolie, die eingefärbt werden konnte, enthielt Mikroglaskugeln (kleiner als 1/10 mm), die das Licht von Fahrzeugscheinwerfern zurückwerfen konnten. Eigentümer dieses retroreflektierenden Produkts ist das bekannte Unternehmen 3M (3M: Minnesota Mining and Manufactoring Co Ltd).
Die Idee, Mikroperlen für die Retroreflexion zu verwenden, stammt von Rudolphe Potters aus den USA. 1972 wurde das Wort "retroreflektierend" anstelle von "reflektierend" verwendet.

Das Ziel der Retroreflexion ist es, die Straßen sicherer zu machen, indem die Sichtbarkeit von Verkehrszeichen verbessert wird. Dieser Zustand gibt den Fahrern mehr Zeit, um auf die Hinweise der Verkehrszeichen zu reagieren.

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Betrachten Sie die vier Sätze genau. Die linke Gruppe ist im Vergleich zu den anderen drei Gruppen deutlich schlechter zu erkennen. Sie ist nicht retroreflektierend, was bei den anderen drei Sätzen nicht der Fall ist. Dies zeigt, wie wichtig retroreflektierende Folien sind, zumal es hier ein Vorfahrts- und ein Verbotsschild gibt.

Es gibt zwei Arten von retroreflektierenden Folien:
-Solche, die aus Mikroperlen bestehen, die in ein Acrylharz eingebettet sind.
-Mikroprismen, die in einem transparenten Acrylharz geformt sind.

-Straßenbeschilderung in Belgien:
Im Jahr 1975 wurde die Straßenverkehrsordnung überarbeitet. Alte Verkehrsschilder wurden aus der Straßenverkehrsordnung gestrichen, neue kamen hinzu und einige Symbole wurden modernisiert. Hier sind einige Beispiele, die auch mit ihren Besonderheiten in Bezug auf die Retroreflexion vorgestellt werden:

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Bemaltes Blech
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Modell "Brücken und Straßen".
Mikroperlen der ersten Generation
Vor 1975, geduldet bis zum 1. Januar 1981
STOP après 75.png
Modell "Brücken und Straßen"
Mikroprismen
Seit 1975
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Bemaltes Blech
Vor 1975
D1 après.jpg
Modell "Brücken und Straßen"
Mikroperlen
Tafel von 1975
Weiße Symbole aus Mikroperlen
Blau lackiertes Blech
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Einfaches Blech
Set aus Mikroperlen
Aufgedruckte blaue Farbe
Seit 1975
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Vor dem Jahr 1975,
emailliertes Blech
F19 après.jpg
Modell "Brücken und Straßen".
Weiße Symbole aus Mikroperlen
Blau lackiertes Blech
Seit 1975

-Gesponserte Verkehrsschilder:
Bis in die 1970er Jahre war es möglich, auf unseren Straßen auf Verkehrsschilder zu stoßen, die von Unternehmen und Handelsunternehmen gesponsert wurden. Dies ermöglichte es den Straßenverwaltern, die Straßen kostengünstig auszustatten. Die Regeln waren jedoch genau: Der Sponsorentext durfte nicht mehr als 1/6 der Fläche des Schildes einnehmen.

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-Das Verkehrszeichen, seine Herstellung und die Farben:
Wenn der Verkehrsteilnehmer an die verschiedenen Farben der Verkehrszeichen gewöhnt ist, weiß er dann auch, wie sie hergestellt werden?

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Es gibt durchgefärbte retroreflektierende Folien. Das Acrylharz, das zum "Einschließen" der Mikroperlen verwendet wird, ist eingefärbt und jeder Teil des Signals muss einzeln und von Hand auf den Untergrund geklebt werden.

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Dabei können verschiedene Folien übereinander gelegt werden. Die Basis ist eine weiße retroreflektierende Folie, auf die manuell weitere Folien in transparenten Farben aufgebracht werden, wie in diesem Fall Orange. Hier wird eine schwarze, undurchsichtige Folie hinzugefügt, weil das Design des Schildes dies erfordert.

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Auf einem Hintergrund aus weißer retroreflektierender Folie drucken große Drucker das Schild von einer vorher beschlossenen digitalen Basis aus (Siebdruck). Der manuelle Eingriff ist hier sehr stark reduziert.

  -Das Gesetzbuch für den öffentlichen Weg:
Am 5. Juni 2024 wurde im föderalen Belgien das neue Gesetz über den „öffentlichen Weg“ eingeführt, das die Straßenverkehrsordnung ersetzt. Ziel ist es, die Verkehrsströme aller Verkehrsteilnehmer auf öffentlichen Straßen zu organisieren, nicht mehr nur die von Pkw und Lkw. Im Zuge der Neufassung werden 45 neue Verkehrszeichen eingeführt, aber auch veraltete Schilder wie das Verbot von Handkarren auf einer Straße verschwinden. Der neue Code wird auch dazu führen, dass einige Signale modernisiert werden... Aber auch die Abschaffung von Arten für andere. Zum Beispiel wird das gute alte Signal A31 „travaux“ (Bauarbeiten) den männlichen Arbeiter mit Mütze und Holzschuhen endgültig verschwinden lassen... Ein Stück Belgien verschwindet.

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Und viele andere Signale aus vergangenen Zeiten,
und Geschichten im MuSé

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