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Horizontale Beschilderung
Definition:
Die horizontale Markierung umfasst alle farbigen Markierungen, die direkt auf die Fahrbahn aufgemalt werden. Der Begriff "Markierungen" bezeichnet alle auf die Fahrbahn gemalten oder geklebten Zeichen, die den Verkehrsteilnehmern eindeutig die Fahrtrichtung anzeigen sollen.
Historisch gesehen:
Straßenmarkierungen dienen dazu, den Verkehrsteilnehmern z. B. die Fahrtrichtung anzuzeigen, aber auch besondere Hinweise zu geben.
Der Ursprung der Straßenmarkierung scheint in den USA zu liegen. Wir schreiben etwa das Jahr 1907, Straßenmarkierungen sind also ein sehr altes Prinzip. Der Literatur zufolge waren es zunächst die "STOPs", die durch auf die Fahrbahn gemalte Markierungen betont wurden. Um 1911 beschloss die Stadt New York, Fußgängerüberwege auf ihre Hauptverkehrsstraßen zu malen. Auch die weiße Mittellinie wird erwähnt, um die Fahrtrichtungen zu unterscheiden, und zwar hauptsächlich an Kreuzungen und Kurven. Sich mit Straßenmarkierungen zu befassen, bedeutet auch, sich mit einer innovativen Idee von Rudolphe Potters aus dem Jahr 1914 zu beschäftigen, als er sich vorstellte, Mikroglasperlen in Bodenfarben einzufügen, um deren Sichtbarkeit bei Nacht zu erhöhen (siehe auch "Vertikale Beschilderung"). Die Glasperlen von Herrn Potters tauchten um 1934 auf den Straßen auf.
In Frankreich taucht die Verwendung von Farbe auf den Straßen 1934 auf, sie ist gelb. Die erste weiße Linie wird 1921 in England, in Sutton Colfield, gezogen.
1971, das Jahr der Veränderung... Um zumindest die Beschlüsse des Wiener Übereinkommens von 1968 über die Vereinheitlichung und Harmonisierung der Straßenverkehrszeichen zu erfüllen, wurden die Linien weiß, da der Kontrast bei Tag und Nacht größer war als bei Gelb. In den USA wurde Weiß durch Gelb ersetzt.
Heutzutage ist Weiß die Regel, Gelb wird für vorübergehende Markierungen verwendet. Es sind auch andere Farben möglich, die jedoch strengen Regeln unterliegen, wie z. B. Blau für Parkplätze. Mit immer ausgefeilteren Techniken können auch Nachbildungen von Verkehrsschildern auf den Boden geklebt werden.
Schließlich wird seit 2023 auf einigen Straßen die Verwendung von phosphoreszierenden Markierungen getestet. Phosphoreszierende Markierungen speichern tagsüber Licht und geben es nachts wieder ab. Die Idee ist, sie auf schlecht oder gar nicht beleuchteten Straßen einzusetzen.
Markierungen und Retroreflexion:
Straßenmarkierungen zeichnen sich durch das Prinzip der Retroreflexion aus. Diese Eigenschaft wird durch die Zugabe von Mikroglaskugeln in die Farbe oder den thermoplastischen Kunststoff erreicht.
Dies ist ein Muster einer strukturierten thermoplastischen Markierung, die mit Hitze (160 bis 180°) angebracht wurde. Wir können Mikroperlen auf der Oberfläche des Materials erkennen. Tatsächlich gibt es Mikroperlen im Material selbst, aber beim Aufbringen spritzt die Maschine Mikroperlen auf die Oberfläche der Markierung, damit diese sofort retroreflektierend ist. Später, mit zunehmender Abnutzung, sind es die internen Mikroperlen, die diese Funktion übernehmen.
Es gibt verschiedene Korngrößen von Mikroperlen. Straßenmarkierungen sind eine wahre Kunst, man muss z. B. für gute klimatische Bedingungen sorgen. In manchen Fällen ist es notwendig, einen Trocknungsbeschleuniger hinzuzufügen (Farbmarkierungen). Auf diesem Foto siehst du eine Tube mit braunen Spuren: das ist der Trocknungsbeschleuniger. Es kann auch andere Zusätze geben, z. B. um die Markierung rau zu machen.
Techniken für Straßenmarkierungen:
Es gibt verschiedene Methoden, um Straßenmarkierungen anzubringen:
Es gibt das Aufspritzen von heißer Farbe oder thermoplastischem Material auf den Boden. Entweder ist die Markierung geprägt (wie auf diesem Bild) oder sie ist durchgehend. Der Vorteil der geprägten Markierung ist, dass sie auch bei Regen retroreflektierend bleibt.
Die Markierung kann auch kalt aufgeklebt werden, wie bei diesem Beispiel einer strukturierten Oberfläche.
Die Schablone ist eine weitere Alternative, wenn ein Symbol auf den Boden gedruckt werden soll. Die Schablone wird für Markierungen mit Farbe oder mit thermoplastischem Material verwendet.
Die Hersteller haben auch vorgeformte Markierungen vorgesehen, die mit Hitze angebracht werden. Diese Teile können Zahlen oder auch wiederholte Verkehrsschilder auf dem Boden sein. Es gibt verschiedene Farben. Die Platzierung erfolgt heiß mit einem Gasbrenner.
Mikroperlen, ein kontrolliertes Spitzenprodukt:
Die Retroreflexionsleistung eines Produkts hängt von der hohen Qualität der Mikroperlen ab, die es enthält. Es sind diese Mikroperlen, die durch ihr kugelförmiges Aussehen wie eine Lupe wirken und das Licht in Richtung der Lichtquelle reflektieren.
Die hier gezeigten Qualitätstests zeigen zwei Ergebnisse: Der erste, das Foto von oben, ist korrekt, die Kugeln sind kugelförmig. Der zweite Test (Foto von unten) zeigt ein Problem mit einer kleinen, nicht kugelförmigen Glasmasse, die die Retroreflexion des Lichts beeinträchtigt.
Straßenmarkierungen in Belgien im Laufe der Geschichte:
Unseren Recherchen zufolge gab es die Nägel, die zur Abgrenzung von Fußgängerüberwegen, aber auch von Fahrbahnen dienten, bereits vor dem Zweiten Weltkrieg (1930er Jahre). Sie blieben noch lange nach dem Krieg bestehen, da wir sie 1968 in der Rue Grétry in Lüttich wiederfinden. Wir fanden sie auch in der Rue F. Nyst in Lüttich im Jahr 2022 (Bild links), unter der Teerschicht, die auf die Pflastersteine aufgetragen wurde.
Dank der Bauabteilung der Stadt Lüttich ist es dem MuSé gelungen, ein Dutzend Nägel aus der Rue F. Nyst zu retten, wenn diese im März 2024 komplett renoviert wird. Sie sind aus Aluminium und haben einen Durchmesser von 10 cm. Es gab offensichtlich zwei verschiedene Arten von ihnen. Diese Nägel wurden in die Fahrbahn zwischen den Pflastersteinen eingefügt, was darauf schließen lässt, dass die Markierung gleichzeitig mit der Pflasterung der Straße erfolgte.
Sie wurden manchmal mit dem neuen System der aufgemalten Streifen auf dem Boden kombiniert, wie auf diesem Foto der Place Saint Lambert in Lüttich im Jahr 1969. Im Vordergrund ist ein für die damalige Zeit moderner Zebrastreifen mit weißen und gelben Linien zu sehen.
Die ersten belgischen Autobahnen hatten eine doppelte Markierung: weiß in der Mitte der Fahrbahn und gelb als Randmarkierung. Auf anderen Straßen konnte die Randmarkierung aus zwei gelben Linien bestehen. Nach 1975 wurden die Randmarkierungen auf allen Nationalstraßen eingeführt und waren weiß und durchgehend.
Im Jahr 1950 waren die Pfeile zur Auswahl der Fahrspuren ebenfalls weiß. Erst Anfang der 1970er Jahre änderten sie ihre Form.
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